Elke's Bericht über ihr Langdistanzdebüt in Roth
2. Juli 2018
Unter Schlafmangel, persönlichem Leichtsinn und erheblicher Euphorie vom Challenge Wochenende habe ich einen Einzelstart für den DATEV Challenge Roth 2019 erstanden. Eigentlich ein super Plan! Bei der ein oder anderen langen, langsamen Grundlageneinheit mit Wind und Regen, zweifelt man schon an der eigenen Zurechnungsfähigkeit.
Sonntag, 3:45 Uhr
Ein langer Arbeitstag beginnt mit einem Nutella Toast und auf geht’s zum weltweit größten Langdistanz Triathlon. Zusammen mit 5.350 Startern aus 84 Nationen, ging es bei guten Bedingungen auf die Strecke. Angefeuert von 260.000 begeisterten Zuschauern an der Strecke und vielen weiteren vor dem Fernseher.
Mit dem Betreten der Wechselzone I war das Gefühlschaos perfekt, Zweifel und Tränen, Vorfreude und jede Menge Bock auf ein bisschen Sport mit Gleichgesinnten, alle positiv verrückt.
Sonntag, 7:05 Uhr
Startschuss für die erste Frauenstartgruppe, die Aufgabe ist klar, einfach eine Bahn flussaufwärts und eine Bahn abwärts im Main-Donau-Kanal schwimmen. Unter lauter Damen anstrengender als erwartet aber mit 1:15 für mich zügig absolviert, es steht ja heut noch ein bisschen mehr Sport auf dem Plan.
Wechseln ist in Roth absolut komfortabel, vielen vielen Dank an die weltbesten Helfer.
Helm aufsetzen, Kinnriemen schließen und los geht’s auf die Radstrecke, erstes Ziel Solarer Berg! Unglaublich die Menge an applaudierenden Zuschauern und schon war das ein oder andere Tränchen wieder da. In Solar war dann auch ordentlich Laktat in den Oberschenkeln, viel zu viel Druck auf den Pedalen. Die zweite Runde war zäh, der Wind hat Körner gekostet aber der Solarer Berg entschädigt und irgendwie ist wieder Kraft da. Nach 6:15 sind 180 km Radfahren geschafft, 2/3 des Arbeitstags sind getan und es steht nur noch ein bisschen Laufen am Kanal für heute auf dem Plan.
Marathon, alles nur nicht schneller als 5:30 auf die ersten 21 km hat der Coach gesagt. Fiel mir mir bis zur Schleuse Haimpfarrich echt schwer, nach der Wende war er wieder da, der Gegenwind. Da zieht sich der Kanal und keine Schleuse Leerstetten in Sicht, so ein Mist. Eine kleine mentale Kriese hatte ich auf dem Rückweg nach Roth, warum ist der Stich zum Einstellen der 42,195 km gefühlt so lang und auch noch mit Höhenmeter? Die Stimmung in Roth ist der Wahnsinn, euphorischen Zuschauer tragen einen fast über die Laufstrecke. Man verlässt den Marktplatz und kurz vor der Sandgasse hört man ihn schon, Indi und seine Mafiosis geben Vollgass und feuern einen noch mal so richtig an, da tat die Ruhe nach Büchenbach rauf echt gut. Endspurt, die Beine sind Müde und der Kopf ist durch, da ruft der Coach von rechts bei Kilometer 40 GENIESS ES! Zieleinlauf im DATEV Station ist mega. Die Uhr blieb bei 12:20 stehen und seither geht das fette Grinsen nicht mehr weg.
Ein riesiges Dankeschön an die Crew vom Festplatz, es gibt keinen besseren Ort um einen langen, sportlichen Arbeitstag zu beenden. Im Ziel war sogar noch die Kraft für ein Tänzchen da, ich würd mal ganz frech behaupten, ich hab mir das Rennen gut eingeteilt...
Projekt Langdistanz erfolgreich abgeschlossen! Vielen, vielen Dank an Axel, meine Familie und Freunde die mich in der Vorbereitung auf die erste LD begleitet, unterstützt und mitgefiebert haben. Zuletzt ein dickes Dankeschön an Tina, liebevoll Coach genannt, die mich gefordert, gefördert und entsprechend eingebremst hat.
Montag, 6:05 Uhr
... Anstellen für das Folgeprojekt im nächsten Jahr.
Ein kurzes Video zum Event findet ihr der BR Mediathek