Lang und kurz, aber auch Yin und Yang (Teil 2)

Lang und kurz, aber auch Yin und Yang (Teil 2)
Der Countdown läuft - hinein ins Abenteuer

Den persönlichen Erlebnisbericht von Franziska's Triathloneinstand konntet ihr in Teil 1 lesen. Somit wurde von "kurz und Yin" schon berichtet.
Teil 2 ist jetzt Robin und der Langdistanz in Moritzburg gewidmet. Wer länger unterwegs ist, hat folglich auch mehr zu berichten.

Hier Robin's original Rennbericht:
Schwimmen
1:22h wird wohl mein neuer LD-Standard. Alles schön entspannt geschwommen. Die Strecke ansich ist echt schön, du schwimmst zwei Runden um das Schloss. Echt schöne Kulisse, du hast immer das Schloss im Blick! Normalerweise ist es ein Karpfen-Zuchtteich. Das führt dazu, dass das Wasser echt ziemlich mies ist. Zum Teil total schwarz, dann strinkt es teilweise auch ganz schön. Viele Algen und so. Aber die Wasserqualität stimmt wohl trotzdem?!? Also tolle Strecke mit miesem Wasser. Mal was neues!

Rad:
Die Strecke ist nicht so schnell, wie sie auf dem Papier wirkt. Relativ wellig mit ein paar fiesen Teerblasen, die echt bremsen. Auch der Straßenbelag hatte zum Teil echt schlechte Qualität (inkl Kopfsteinpflaster). Das ganze also ganze 6 Mal. Der Wind war wirklich stark an diesem Tag. Gerade auf dem Rückweg über offene Felder blies es ganz schön stark rein. Das hat sicherlich ein paar Minuten gekostet. Wie schon geschrieben, am Ende der ersten Runde habe ich meine Eigenverpflegung wegen des schlechten Straßenbelags verloren. Aber zusammen mit einem Kampfrichter habe ich sie dann doch noch im Straßengraben wiedergefunden. Puh! Irgendwann kennst du alles, und die letzten beiden Runden waren ganz schön langweilig. Das war dann ein reines Abarbeiten der Wegpunkte. In der letzten Runde wurde ich dann doch langsam müde, und ich habe ein bisschen rausgenommen. Es war ganz schön warm/heiß, ich habe extrem viel trinken müssen. Die Verpflegung hat eigentlich gut funktioniert, irgendwie (wie auch immer) hat meine Flasche auf der ersten Hälfte (hatte mir eine zweite Flasche für die zweite Hälfte reichen lassen) nicht gereicht, daher habe ich mit Gel aus den VP gestreckt. Mental war das Radfahren erstaunlich einfach. Ich hatte einen Hänger so zwischen km 100 und 120 (irgendwo im Nirgendwo), aber auch das ging wieder vorbei. Wie gesagt, es war ein Abarbeiten von Wegpunkten, das kam mir wohl entgegen.

Es rollt!

Laufen:
Vorneweg ein weiterer Anfängerfehler. Mir ist das Maltodextrin ausgegangen (habe nicht genug mitgenommen) und bin auf die Gels vom Veranstalter ausgewichen. Du weißt jetzt bestimmt schon was kommt... Es lief echt gut los! Die Beine waren Matsch, aber es lief! Ich war sehr guter Dinge, dass es recht gut laufen könnte! An der ersten VP habe ich mir ein Gel reingedrückt, was ich eigentlich nie mache. Zum Ende der Radstrecke verpflege ich mich nochmals gut, so dass ich die ersten Km beim Laufen erstmal ohne auskomme. Diesmal nicht so, warum auch immer... Aber sofort lag mir dieses Gel total quer im Magen. Das war verdammt unangenehm!! Dazu die ungewohnte hohe Temperatur. Die Mischung aus zuviel Zucker auf einmal, ungewohnter Zucker, Laufbelastung (beim Radeln ging es ja noch gut) und Temperatur war dann wohl zu viel für den Magen. Es wollte nichts mehr rein, und raus leider aber auch nicht. Hinzu kam noch eine (in der Situation) mentale Herausforderung. Die Mitteldistanzler waren zeitgleich auf der Laufstrecke, und du wirst da nur überholt. Da gab es kein "gemeinsames Leiden". Das war echt hart. Nach der ersten Runde bin ich nochmals angetrabt und wollte es wenigstens mit Cola versuchen. Das hätte vielleicht sogar geklappt, aber mental hat mir die Gesamtsituation die Schuhe ausgezogen. Ich konnte und wollte auch nicht mehr und bin ausgestiegen.

Da Gesicht sagt ALLES


Sein Fazit:
Ich glaube, das waren (wie sooft) vermeidbare Fehler. Das Schwimmen und Radeln liefen wirklich toll! Die Rad-Zeit ist nicht die, die ich mir erhofft habe, aber die Strecke und Wind haben einfach nicht mehr hergegeben. Aber ok, so ist es nun mal. Und wenn die Verpflegung beim Laufen von mir so zusammengeschustert wird, dann kann einfach so ein Ergebnis dabei rauskommen. Echt schade!

Herzlichen Dank für den ausfühlichen Bericht Robin.

Die Meisten von euch können erahnen wie aufwendig und fordernd eine ordentliche Vorbereitung auf eine Langdistanz ist. Da ist viel Motivation, Schweiß und ein gutes Zeitmanagement nötig, aber auch das Umfeld muss "mitspielt". Robin hat schließlich 4 Kinder und einen Fulltimejob und wuppt diese Herausforderung mit Bravur.
Umso bitterer ist es, wenn es am Tag X einfach nicht rund laufen will.

Schnell vergessen und nach ein paar Tagen Urlaub und Regeneration läuten wir die 2te Saisonhälte ein! Da gibt es nur noch "YIN"!