Teil 2 - Tag der Revanche beim 70.3 Erkner

Teil 2 - Tag der Revanche beim 70.3 Erkner
Robin auf dem Weg zum perfekten Saisonabschluss 2025

Wie versprochen hier Robin's persönlicher Rennbericht aus Erkner:

Der Vortag kostet ganz schön Zeit und Nerven. Nach meiner Ankunft wollte ich eigentlich "mal eben schnell" meine Startunterlagen abholen. Die Schlange am Eingang sagte mir aber, dass ich mir erstmal die Wettkampfbesprechung anhören solle. Die war auch gut und kurzweilig. Danach schnell wieder zur Registrierung. Die Schlange war jetzt quasi nicht existent. Puh, gut gemacht. Nur sollte jetzt ein QR Code, ich ich per Email bekommen habe, vorgezeigt werden. Durch die Vielzahl an Leuten dort in der Gegend gab es quasi kein Internet, so wie wir es aus Roth kennen. Das macht das Öffnen einer Email zu einer Mischung aus Geduldsspiel und Fluchen. Also dann endlich alles erledigt war, ging das Geduldsspiel beim Rad-Checkin weiter. Aus Roth sind wir ja schon lange Warteschlangen beim Check-in gewohnt, aber das hier toppt alles. Straßen vor UND zurück voller Menschen und Räder. Aber auch das war irgendwann erledigt...

Der nächste Morgen war gleich viel entspannter, alles hat sich zeitlich ein wenig entzerrt. Es war sogar noch trocken! Ab in den Neo bei einer frischen Wassertemperatur von 19,2 Grad und dann in die Schlange zum Rolling Start. Jetzt fing es auch an zu regnen, was aber mit Neo und Badekappe ziemlich egal ist.

Schwimmstart. Durch die Vielzahl an Startern findet man eigentlich immer wieder ein paar gute Beine. Bis zur Wende hat es sich auch echt gut und flott angefühlt, aber der Rückweg war dann doch sehr zäh... Ich habe mir dann auch noch die Wade gezerrt und habe mich ein paar Sekunden auf dem Rücken treiben lassen. Gefühlt wie eine bleierne Ente habe ich es dann doch noch nicht geschafft. Ein Blick auf die Uhr hat mir verraten, dann mein Körpergefühl mich nicht im Stich gelassen hat. Das war ein sehr zähes Schwimmen, das jetzt aber geschafft ist!

Ab in die erste Wechselzone! Es regnet mittlerweile durchweg, nicht viel aber es regnet. Ich habe mich dazu entschlossen eine Windweste überzuziehen. Bei so einem Schmuddelwetter hat sich diese Taktik bei mir bewährt.

Ab aufs Rad. Ich habe eher mit "Rudelbildung" gerechnet, aber man konnte jederzeit fair fahren! Die ersten Meter raus aus Erkner waren ein wenig holprig, danach rollte es aber sehr gut. Die Strecke war ausgezeichnet gesichert, an jeder Kurve standen Helfer und sicherten die Strecke. Nach ca. 20 km war das Feld aber soweit entzerrt, so dass man zu jeder Zeit genügend Platz hatte. Eine Verpflegungsstation gab es auf der Hälfte der Runde. Das Greifen der Flasche bei Regen muss gelernt sein! Nasse Hände auf nassen Flaschen flutschen gut. Nach ein paar Fehlversuchen bremste ich dann einfach bis fast zum Stillstand ab, so ging dann das Greifen der Flasche sehr gut. Wenn die Straßen holprig wurden, hieß es, dass wir wieder in Erkner sind und eine Runde beendet war. Der Regen ließ nach, es war nur noch von unten nass. Durch die Weste war es wenigstens nicht kalt. Ab auf die zweite Runde, und mein Kopf fing an zu spinnen, Rücken und Oberschenkel brannten, Regen nervte usw. Da habe ich mich zur Verpflegungsstation vorgearbeitet, habe mir mal den ganzen Dreck von Beinen und Füßen abgewaschen und schon lief es gleich wieder besser. Dieses Mindgame ist immer wieder total faszinierend! Gefühlt alles gegeben zu haben kam dann recht flott die zweite Wechselzone.

Mittlerweile war es schön trocken, nicht zu warm, ab und zu ein bisschen Sonne - eigentlich perfekte Laufbedingungen! Schnell umgezogen, einmal Pipi machen und los!

Meine Beine waren echt Matsch! Frei nach der Läuferweisheit "Ein Zehner geht immer" habe ich mir vorgenommen, die ersten 10 km irgendwie zu überstehen. Die zweite Hälfte geht dann auch irgendwie. Die Laufstrecke war im Gegensatz zur Radstrecke anspruchsvoller, hatte auf 21 km bestimmt mehr Höhenmeter als die gesamte Radstrecke! Aber es lief einfach!! Ich habe mich auf die Verpflegung konzentriert und eine VP nach der anderen abgearbeitet. Die dritte von vier Runden wurde dann ein bisschen zäh, aber es lief immer noch erstaunlich rund! In der letzten Runde haben dann die Oberschenkel zu gemacht. Da ging nichts mehr. Die letzten vielleicht 10 Minuten im Rennen haben die gestreikt! Im Joggingtempo habe ich mir dann noch sehr erfolgreich das letzte Rundenbändchen abgeholt und bin ins Ziel gehumpelt.

Im Ziel ging nichts mehr, kein Schritt war mehr möglich. Eine nette Helferin hat mich aufgefangen. Das war ein tolles Rennen, alles gegeben, top Ergebnis! Ich hatte im Vorfeld ein bisschen Bammel, ob es auf der Radstrecke nicht zu voll werden könnte, aber das hat sich wunderbar entzerrt. Der Vortag hat ganz schön was an Nerven gekostet, da hat Ironman noch ganz viel Potential für Verbesserungen. Jetzt genieße ich die Off-Season und schmiede Pläne für die kommende Saison.

Danke Robin für deine ausführliche Zusammenfassung.
Oh wie froh war ich, das du ein so versöhnliches Saisonfinale hinlegen konntest mit einer beachtlichen Zeit von 5h:20min..
(S 40min / Rad 2h37min = 33,6 km/h / Laufen 21 km 1h:52m)